Nach dem Insolvenzantrag einer Druckerei hatte der Insolvenzverwalter eine Ertrags- und Liquiditätsplanung in Auftrag gegeben, um eine neutrale Einschätzung der Ergebnis- und Liquiditätslage des Unternehmens vornehmen zu können.
Die Herangehensweise war in diesem Fall maßgeblich durch äußere Gegebenheiten beeinflusst:
Die gute Auslastung mit Aufträgen bis zum Ende des vorläufigen Insolvenzzeitraums erlaubte es, lediglich die maximale Produktionsmöglichkeit der Firma als einzigen determinierenden Faktor
berücksichtigen zu müssen. Mithilfe der vorliegenden Auftragsliste wurde mit dem Produktionsleiter und der Verkaufsabteilung der maximal zu realisierende Umsatz bestimmt. Anhand des bisherigen
Wareneinsatzes konnte man unter Berücksichtigung der besonderen Situation von einem durchschnittlichen Materialaufwand ausgehen. Kostenfaktoren konnten in Zusammenarbeit mit dem Führungspersonal der
Firma und einem Beauftragten des Insolvenzverwalters ziemlich exakt im Voraus geplant werden. Auf Basis der ermittelten Daten wurde eine Gewinn- und Verlustplanung sowie eine Liquiditätsplanung auf
Wochenbasis erstellt, mit der aufgezeigt werden konnte, unter welchen Bedingungen eine Betriebsfortführung sinnvoll und wirtschaftlich erschien.